Neue Ansätze zur Verschränkung
von Natur-Kultur-Technik
„Bringing Gender into Science“: Dieses Anliegen steht seit mehreren Jahrzenten im Zentrum der Gender & Science Technology Studies. Mit der Integration von Konzepten, Analysen der Wissensproduktion, Forschungsmethodiken und epistemologischen Ansätzen der naturwissenschaftlich-technischen Genderforschung geht es um eine Berücksichtigung von Sex/Gender-Aspekten auf allen Ebenen der Forschung und Entwicklung. Heute werden in verschiedenen naturwissenschaftlich-technischen und biomedizinischen Fächern Verschränkungen und Grenzüberschreitungen zwischen Natur, Technik und Kultur erforscht, z.B. in der Epigenetik, in den Neuro- und Kognitionswissenschaften oder in den Umweltwissenschaften, und in Entwicklungsfeldern eingesetzt, z.B. von Neuro- und Körpertechnologien. Hierzu wird von Seiten der MINT-Fächer der Dialog mit den Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften ebenso eingefordert, um mit wechselseitiger Expertise die Ein- und Auswirkungen an diesen Schnittstellen berücksichtigen zu können. Ich stelle Ansätze und Strategien, Chancen und Herausforderungen für einen solchen inter- und transdisziplinären Dialog zwischen den Gender & Science Technology Studies und den MINT-Fächern vor – u.a. durch das internationale ExpertInnen-Netzwerks NeuroGenderings und über ein interdisziplinäres Symposium zu Epigenetik.
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Forschungsinteressen
Gender, Hirnforschung und Neurotechnologien, transdisziplinäre Körperdiskurse und Embodying, Gender und E-learning, feministische Epistemologien.
Vita
Sigrid Schmitz ist Biologin und forscht in den Gender & Science Technology Studies zu Hirnforschung, Neurokulturen und Neurotechnologien, zu Körperdiskursen an Natur-Kultur-Schnittstellen. Sie ist derzeit Gastprofessorin an der Universität Graz. Von 2010 bis 2015 war sie Professorin für Gender Studies an der Universität Wien. Zusammen mit Prof. Dr. Britta Schinzel leitete sie als Hochschuldozentin an der Universität Freiburg von 2002 bis 2009 das Kompetenzforum „Genderforschung in Informatik und Naturwissenschaften“.
Literatur
Schmitz, Sigrid. 2015. Gender in Science: Bis hierhin und wie weiter? Potentiale und Grenzen genderbezogener Dialoge mit den MINT-Fächern. In: Paulitz, Tanja, Hey, Barbara, Kink, Susanne und Prietl, Bianca. Hrsg. Akademische Wissenskulturen und soziale Praxis. Geschlechterforschung zu natur-, technik- und geisteswissenschaftlichen Fächern. Reihe: Forum Frauen- und Geschlechterforschung der DGS-Sektion. Münster: Westfälisches Dampfboot. 228–250.
Schmitz, Sigrid und Höppner, Grit. 2014. Feminist neuroscience: a critical review of contemporary brain research. In: Choudhury, Suparna, Slaby, Jan und Margulies, Daniel. Hrsg. The context and implications of human brain research. Special Issue Critical Neuroscience: Frontiers in Neuroscience 8, July 2014, 564.
Schmitz, Sigrid und Höppner, Grit. Hrsg. 2014. Gendered Neurocultures. Feminist and Queer Perspectives on Current Brain Discourses. Bd. 2 „CHALLENGE GENDER“. Universität Wien.
Schmitz, Sigrid. 2014. Feminist Approaches to Neurocultures. In: Wolfe, Charles. Hrsg. BrainTheory: Essays in Critical Neurophilosophy. New York: Palgrave Macmillan. 195–216.
Kontakt
Prof. Dr. Sigrid Schmitz
Koordinationsstelle für Geschlechterstudien,Frauenforschung und Frauenförderung
Universität Graz
Beethovenstraße 19/I
A – 8010 Graz
Tel.: +43 316 380-5721
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