2minSelf ist eine Videoinstallation, welche das Selbst in den Blick nimmt. Über die Resonanz zum Anderen, stellt sie Konstruktion und (Re)Produktion des Selbst in Frage. Die Arbeit interessiert sich für Nähe und Distanz und hält nach einer tiefen Menschlichkeit Ausschau. Einer Menschlichkeit, die sich in Diversität begründet. Der Blick in das Dazwischen spült das eigene Fremde in Resonanz mit dem Anderen an die Oberfläche. So wird die Poesie einer Verbindung eröffnet, die das Außen zum Innen und das Innen zum Außen macht.
2minSelf versteht sich als Grundlagenmodul von Gendering MINT digital. Dabei geht es darum, basale Themen der Genderforschung zur Diskussion zu stellen: Fragen von Identität, Beziehungen zwischen Ich und Anderen und der Rolle von verbaler ebenso wie nonverbaler Kommunikation hinsichtlich geschlechtlicher Zuschreibungen. Ebenso geht es darum Prozesse der Entselbstverständlichung anzuregen. Denn zunächst scheint nichts selbstverständlicher zu sein, als ein Gegenüber in eines von zwei Geschlechtern einzuteilen. – Aber stellt sich Geschlecht wirklich als Entweder-oder dar, als eindeutige Wahl zwischen männlich und weiblich? Und welche weiteren Zuschreibungen – wie etwa Alter, kulturelle Herkunft, sozialer Status oder religiöse Überzeugung – sind ausschlaggebend, um Menschen zu verstehen, wie sie sind, uns begegnen und sich zu Themen positionieren?
Foto: © Simon Schwab