Entwicklungen des Teilprojekts I
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Interaktive Webdokumentationen (i-Docs) stellen Wissen in unterschiedlichen Formaten – wie Text, Audio und Bewegtbild – in nonlinearer Weise zur Verfügung. In einer Übersicht finden sich die im Rahmen des Verbundprojekts ausgestalteten sechs unterschiedlichen i-Docs:
- Gendering Marteloscopes
engl. Version
in Kooperation mit den Forst- und Umweltwissenschaften - Gaïa – eine beunruhigende Denkfigur
engl. Version
in Kooperation mit - DE\GLOBALIZE des Verbundpartners der Hochschule Offenburg
- Natur der Muße
in Kooperation mit dem Sonderforschungsbereich SFB 1015 Muße. Praktiken, Raumzeitlichkeit und Grenzen
Außerdem entstand ein i-Doc zur Abschlusstagung des SFB
Verkörperte Muße. Interdisziplinäre Perspektiven auf das Verhältnis von Körper, Leib und Muße - Neurobiologisches Korrelat
mit Anelis Kaiser, Professorin für Gender in MINT an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg - Kulturen des Wandels in MINT – Cultures of Change in STEM
mit dem Chemiker Prof. Dr. Paul Walton (York/GB) und dem Physiker Prof. Dr. Tomas Brage (Lund/SWE)
Mit den i-Docs schließen wir an ein Plädoyer an, das sich bereits in der Handreichung Gender-Perspektiven in den Natur- und Technikwissenschaften finden lässt: Um einen Kulturwandel in MINT-Fächern zu befördern, gilt es, Genderforschung in die Natur- und Technikwissenschaften einzubeziehen, die Hochschullehre durch gendersensitive Didaktik zu bereichern und gleichstellungspolitische Perspektiven im MINT-Bereich zu entwickeln.
Auf diese Weise haben die i-Docs zu vielfältigen Dialogen angeregt und Fragen angestoßen: Welche Inhalte der Genderforschung können in welcher Art und Weise in den MINT-Bereich integriert werden? Welche gleichstellungspolitischen Ansätze lassen sich wie verfolgen? Und inwiefern bietet künstlerische Forschung Impulse, um einen Kulturwandel in MINT anzustoßen?
Diesen Fragen wurde nicht zuletzt nachgegangen durch Impulse einerseits des Berliner Teilprojekts zu gendersensitiver Didaktik und andererseits durch die partizipativen Mediografien des Offenburger Teilprojekts zu konzeptuellen Ideen intermedialer Gestaltung von Wissen.
Letzt genannte Impulse wurden insbesondere durch ein i-Doc eingebracht, das während der Projektlaufzeit unter dem Titel De/Globalize parallel zum Verbundvorhaben entstand. Es wurde von Daniel Fetzner, Leiter des Labors für Medienökologie an der Hochschule Offenburg und des dortigen Teilprojekts kreiert. Das Projekt untersucht in drei Phasen das Verhältnis des Menschen zur Erde im Zeitalter des Anthropozän als Suchbewegungen nach dem “Terrestrischen”, wie es der Science and Technologie Forscher Bruno Latour benennt. Dabei rekurriert der Soziologe u.a. auf die Genderforscherin Donna Haraway und Gaia, eine von der gleichnamigen griechischen Göttin inspirierte terrestrische Denkfigur. Durch De/Globalize fließen insbesondere methodische Anregungen in das Gesamtvorhaben ein, da das Projekt als künstlerischer Forschungsprozess angelegt ist und sich daran exemplarisch diskutieren lässt, in welcher Weise, Wissen nicht nur sprachlich, sondern ebenfalls über Bilder und Medien vermittelt werden kann. Welche Chancen und Herausforderungen entstehen durch eine solche Form der Wissenexploration? Vertiefend werden diese Fragen in partizipativen Mediografien ausgelotet, die vom Offenburger Teilprojekt entwickelt wurden.
Flyer-Download, 500 KB
Literatur
Lünenborg, Margreth & Maier, Tanja (2013) Gender Media Studies: Eine Einführung Taschenbuch. Müchen & Stuttgart: UVK.
Mangelsdorf, Marion; Mikoleit, Ronja; Schmitz, Sigrid & Fetzner, Daniel (2018) Gendering Marteloskope – Digitalisierung von Gender-Wissen im MINT-Bereich. Proceedings of 4th Gender & IT Conference, Heilbronn, Germany (GenderIT’18), 225-227.