Heroines und Amazonen
Die Arbeiten von Johanna Reich thematisieren die fortschreitende Digitalisierung und zunehmende mediale Vereinnahmung unseres Alltags und untersuchen deren Einfluss auf unser Denken, unser Rollenverständnis und unsere Wahrnehmung. Ihre Arbeit Heroines und Amazonen beschäftigt sich mit dem Wandel der Frauenrolle in Deutschland zwischen 1945 und 2016, die Johanna Reich der Identitätssuche junger Mädchen unter dem Einfluss sozialer Netzwerke gegenüberstellt. Seit 2014 arbeitet sie im Rahmen ihres Projektes Resurface an einem Archiv von Künstlerinnen des 19. und 20. Jahrhunderts, zu Lebzeiten bekannten und erfolgreichen, dann aber innerhalb einer männlich dominierten Geschichtsschreibung wieder vergessenen Künstlerinnen.
Johanna Reich (* 1977) lebt und arbeitet in Köln. Sie studierte an der Kunstakademie Münster bei Andreas Köpnick, der Hochschule für Bildende Künste Hamburg bei Wim Wenders und der Kunsthochschule für Medien Köln bei Julia Scher und Mischa Kuball. Studienaufenthalte und Residenz-Programme führten sie nach Israel, Spanien, Luxemburg, Rumänien und in die USA. Sie wurde u.a. mit dem japanischen Excellence Prize for Media Arts, dem Konrad von Soest Preis und dem Nam June Paik Award Förderpreis ausgezeichnet. Ihre Arbeiten sind in zahlreichen internationalen Ausstellungen wie dem Tokyo Metropolitan Museum of Photography, dem Museo Reina Sofia Madrid, dem MOCCA Toronto, dem Frankfurter Kunstverein oder dem Palais de Tokyo Paris sowie in zahlreichen Sammlungen wie der Sammlung Goetz München oder der Jerry Speyer Collection New York vertreten.
Mitschnitt vom Vortrag
Foto: © Johanna Reich